Stanley Black and Decker - Hör mal wer da hämmert

 In diesem Beitrag möchte ich die Chancen und Risiken von Stanley Black and Decker etwas beleuchten.


Stanley Black & Decker Logo im PNG-Format mit transparentem Hintergrund

 

Stanley Black and Decker ist ein Unternehmen, das sich auf die Herstellung von Elektrowerkzeugen und Do-it-Yourself-Ausrüstung spezialisiert hat. Ihr Produktangebot umfasst eine Vielzahl von Werkzeugen sowie Rasenmäher und Automobilzubehör. Zusätzlich bedient das Unternehmen auch den Industriebereich mit verschiedenen Produkten und Lösungen.

Unter den bekannten Marken, die Stanley Black and Decker führt, sind Stanley, Black and Decker, DeWalt, Craftsman, Lenox und Irwin zu finden. Diese Marken genießen einen guten Ruf für Qualität und Innovation und haben sich in der Heimwerker-, Handwerker- und Industriebranche etabliert.

Die breite Produktpalette und die Anerkennung der Marken haben dazu beigetragen, dass Stanley Black and Decker ein vertrauenswürdiger Anbieter für Werkzeuge und Ausrüstung ist, der Kunden auf der ganzen Welt bedient.

Marken von Stanley Black and Decker (https://www.stanleyblackanddecker.com/brands)


 

Das heutige Unternehmen entstand 2010 durch die Übernahme von Black and Decker durch Stanley Works. Die Ursprünge von Stanley Works gehen auf das Jahr 1920 zurück, als es aus der Fusion von Stanley's Bolt Manufactory, die 1843 gegründet wurde, und Stanley Rule and Level Company, die 1857 gegründet wurde, entstand. Beide Unternehmen wurden von Brüdern gegründet, was eine lange und traditionsreiche Geschichte des Unternehmens bis zum Jahr 1843 zurückführt.

Stanley Black and Decker generiert etwa 63% seines Umsatzes in den USA, 18% in Europa, 8% in Asien und die verbleibenden Einnahmen verteilen sich auf Lateinamerika und Kanada. In den Segmenten des Umsatzes entfallen etwa 85% auf das Segment "Tools and Outdoor" und etwa 15% auf das Segment "Industrial".

Umsatz von Stanley Black and Decker (https://de.marketscreener.com/kurs/aktie/STANLEY-BLACK-DECKER-INC-14522/unternehmen/)


 Seit dem 01. Juli 2022 ist Donald Allan CEO, zuvor war dieser Präsident und CFO des Unternehmens. Donald ist seit 1999 bei Stanley Black and Decker und damit in vielen Bereichen der Branche sehr vertraut. Er hat einen Bachelor in Buchhaltung der Universität von Harford. Außerdem arbeitete er 8 Jahre für Ernst & Young.


Stanley Black and Decker schüttet seit 147 Jahren kontinuierlich Dividenden aus und ist damit eines der Unternehmen, das die längste und durchgängigste Dividendenhistorie hat. Unter den Industrials sind sie damit das Unternehmen mit der längsten Dividendenhistorie.
Seit 56 Jahren schüttet Stanley Black and Decker jährlich steigende Dividenden aus und ist damit ein waschechter Dividenden Champion.
Derzeit zahlen sie pro Share und pro Jahr 3,22$ Dividende. 2024 wird mit einer Dividende von 3,28$ gerechnet. Der Trend der letzten 56 Jahre soll also konsequent beibehalten werden.
Die Dividende wird quartalsweise ausgeschüttet beginnend mit März.

Dividendenhistorie von Stanley Black and Decker (https://a2-finance.com/de/issuers/stanley-black-decker/dividends)



Stanley Black and Decker hat in etwa 153 Millionen Aktien ausstehend.

Pro Jahr summieren sich die Dividendenzahlungen für das Unternehmen damit auf ca. 500 Millionen $, was im Durchschnitt zwischen 50 und 60% des Free Cash Flows sind.
Der Gewinn schwankt in den letzten Jahren sehr stark, was mit Corona und dem Do-it-Yourself Boom zu tun hat. In 2023 wird sogar ein Verlust erwartet und damit übersteigen die Dividendenzahlungen den Gewinn. Man könnte also sagen, dass sie die Dividenden dieses Jahr aus der Substanz zahlen müssen.

Der Do-it-Yourself Boom führte dazu, dass Stanley Black and Decker enormen Umsatzwachstum erzielte und sehr viele Einnahmen generierte, aber als dieser Boom abflachte wurde weiterhin auf hohem Niveau produziert.
Die Inventarlevel des Unternehmens wuchsen auf sehr hohe Level und das Management entschloss sich die Reißleine zu ziehen, um die Probleme anzugehen.

Grob gesagt: Inventar aufräumen, denn Lagerplatz kostet Geld, ohne dass es Geld einbringt. Man verkauft nur was im Regal liegt und nicht was auf einer Palette im Lagerhaus schlummert.
Man kann das im Chart gut erkennen wo sich erst der Boom nach dem Corona Flashcrash ausbildete, dann die Stagnation, als der Boom abflachte und die Inventarlevel auf ein sehr hohes Niveau stiegen und SWK ankündigte das Problem offensiv anzugehen, woraufhin vielen Anlegern direkt klar wurde, dass das ein paar Jahre mit wenig bis keinem Wachstum heißen wird und auch viele davon die Reißleine zogen.

Chartverlauf von Stanley Black and Decker

 

SWK kündigte einige Maßnahmen an, die zur Reduktion des Inventars führen sollten und kündigte an die gesamte Lieferkette vom Rohstoff bis zur Distribution zu verschlanken und zu modernisieren, um weniger Lagerkapazität zu brauchen und flexibler auf Nachfragehochs reagieren zu können.
Das Do-It-Yourself Segment ist traditionell ein sehr zyklischer Bereich und ist sehr stark von der Konjunktur abhängig. Wer wenig Geld zum Leben hat, wird nicht renovieren oder an sein Haus anbauen können.

Das oberste Ziel für die nächsten Jahre ist es in der Herstellungs- und Distributionskette bis 2025 2 Milliarden $ jährlich einsparen zu können. Bisher sind sie auf einem guten Weg dorthin und haben das Inventar sukzessive senken können. Inzwischen fokussieren sich auf die Herstellungsverfahren, wo man sich die größten Ersparnisse erhoffen dürfte.
Sie wollen Herstellungsprozesse deutlich verschlanken indem sie Fabriken gegebenfalls zusammenlegen und mehr auf Bedarf produzieren, somit soll der Verwaltungsaufwand direkt stark mit reduziert werden.
Das würde außerdem den Logistikaufwand senken.

Ende des Geschäftsjahres 2023 sollen es bereits Ersparnisse von rund einer Milliarde sein. Ende 2025 dann die 2 Milliarden, die angepeilt sind.

Oben hatte ich ja schon geschrieben, dass die Dividendenzahlungen pro Jahr sich auf ca. 500 Millionen $ belaufen und ca. 50-60% des FCF sind. Das verdeutlicht wie groß die angepeilten Einsparungen sein könnten, wenn diese Einsparungen, wie geplant umsetzbar sein werden.

Investiert wird derzeit stark in die Verschlankung der Herstellungsverfahren und in Innovation. Alleine für innovative Produktverbesserungen gibt Stanley jährlich rund eine halbe Milliarde Dollar aus.



Die Schuldensituation in der sich SWK befindet ist nicht gut, aber auch nicht miserabel. Sie haben in den letzten Jahren ihre Schulden stark ausgeweitet und fast verdreifacht, aber im Vergleich zu anderen Unternehmen aus dem Bereich befindet sich Stanley Black and Decker noch in einer vertretbaren Zone an Verschuldung von ca. 3x EBITDA und es ist auch ein erklärtes Ziel die Schulden sukzessive abzubauen.

In den letzten Jahren wurden immer mal wieder Aktien ausgegeben und zurück gekauft, aber alles in allem wurden mehr Aktien zurückgekauft, als ausgegeben wurden.

Ausstehende Aktien von Stanley Black and Decker (https://www.macrotrends.net/stocks/charts/SWK/stanley-black-decker/shares-outstanding)


Im Großen und Ganzen denke ich, dass Stanley Black and Decker mit seinen Chancen und Risiken im Moment weiterhin ein attraktives Unternehmen sein könnte mit einer Dividendenrendite von ca. 3,3% und ambitionierten Zielen, die starken positiven Einfluss auf die Zukunft des Unternehmens haben könnten.
Sie zeigen auch stark, dass das Management nicht schläft und bereit ist auch starke Maßnahmen zu ergreifen, um langfristig Stanley Black and Decker auf Erfolgskurs zu halten.
Die Risiken sollte man aber definitiv kennen und auch im Auge behalten.




Es ist wichtig zu beachten, dass dies lediglich meine Gedanken zu dem Unternehmen sind und keine Anlageempfehlung darstellen. Es ist ratsam, gründliche Recherchen anzustellen und verschiedene Quellen zu konsultieren, bevor man in ein Unternehmen investiert, dessen Risiken man nicht vollständig kennt. Jeder Artikel über eine Aktie ist subjektiv und niemals neutral. Ich persönlich besitze Anteile an Stanley Black and Decker.

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